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Wie aus Fremden Freunde wurden

Wassenach und Sommepy-Tahure: Wie aus Fremden Freunde wurden – Deutsch-Französische Partnerschaft besteht seit mehr als 30 Jahren

WASSENACH/SOMMEPY-TAHURE. „Nichts entwickelt die Intelligenz wie das Reisen“, soll einst der französische Schriftsteller Emile Zola vor mehr als einhundert Jahren festgestellt haben. Verändert hat sich seitdem die Art des Reisens. Was bleibt, sind die vielen unvergesslichen Momente, Eindrücke und Einsichten, die man nur beim Reisen erlebt. Dies durften jüngst auch rund 40 Wassenacher – darunter auch viele junge Familien – bei ihrem Besuch in der Partnergemeinde Sommepy-Tahure im Nordosten Frankreichs erfahren. Sommepy liegt in der Champagne-Ardenne, etwa 50 Kilometer östlich von Reims und ist ländlich geprägt. Unweit des Ortes befinden sich mehrere Gedenkstätten, die als Mahnmal von den grausamen Schlachten des Ersten Weltkriegs erzählen.

Bereits seit 1993 besteht zwischen den beiden Orten eine Partnerschaft, die durch regelmäßige Besuche beständig gepflegt wird. Über die vielen Jahre sind echte Freundschaften zwischen Deutschen und Franzosen entstanden – trotz der Sprachbarriere. Denn nicht alle Wassenacher sprechen Französisch und nicht alle Franzosen können Deutsch. In diesem Jahr stand der Besuch der Wassenacher in Sommepy an.

Nach der Ankunft und dem großen Wiedersehen hatten die französischen Gastgeber ein reichhaltiges Picknick für die Klieburger organisiert. Danach gab es eine Führung durch das Museum für Landwirtschaft und Handwerk „La Bertauge“. Dort sind auf rund 1500 Quadratmetern mehr als 3000 Objekte aus dem ländlichen Alltag aus den Jahren 1700 bis 1960 ausgestellt. Besonders beeindruckend ist, dass die historischen Dampfmaschinen, die vielen Traktoren und landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte liebevoll von rund zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern gehegt, gepflegt, instandgesetzt und repariert werden. In dem Museum sind auch verschiedene Werkzeuge für die Bodenvorbereitung und die Ernte zu sehen und in jedem einzelnen Raum gibt es eine Menge zu entdecken. Die Klieburger Pänz waren besonders von dem kleinen historischen Karussell und der Schiffsschaukel angetan.

Nach der Ankunft in Sommepy und in den Gastfamilien stand am Abend der Besuch des örtlichen Restaurants „Le Relais de Sommepy“ auf dem Programm. Dort wurde den deutschen Gästen ein regionales Menü geboten und man hatte Gelegenheit zum intensiven Austausch mit den französischen Freunden.

Eigens zum Besuch der deutschen Gäste hatte die Gemeinde zu einem Dorffest auf dem Festplatz eingeladen. Dort ließ die deutsch-französische Gruppe bei Gegrilltem und einem großen Kuchenbuffet den Besuch ausklingen. Die Kinder konnten sich auf der Hüpfburg austoben oder beim Boule ausprobieren.

Dass die beiden ehemaligen Erbfeinde Frankreich und Deutschland seit vielen Jahrzehnten in friedlicher Koexistenz zusammenleben, ist ein großes Wunder und Ergebnis der Verhandlungen zwischen den großen Staatsmännern Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. Doch auch eine kleine Partnerschaft zwischen zwei Dörfern wie Wassenach und Sommepy-Tahure trägt zur Verständigung der beiden europäischen Staaten bei. „Im Austausch mit den französischen Freunden ist stets die europäische Idee und der europäische Zusammenhalt zu spüren. Wir sind vor über 30 Jahren als Fremde nach Sommepy gekommen und als Freunde zurückgekehrt“, resümiert der Sprecher des Freundeskreises, Rolf Renn.

Die Wassenacher Gruppe hat die große Gastfreundschaft in Sommepy sehr genossen und freut sich auf den Gegenbesuch der Franzosen im kommenden Jahr. Neue Familien und Einzelpersonen, die Interesse an dem Freundeskreis mit Sommepy haben, können sich gerne bei Rolf Renn oder Rosemarie Niehaus-Jäger melden.

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Das obligatorische Gruppenbild darf natürlich nicht fehlen.

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Deutsch-Französische Freundschaft: Der Sprecher des Freundeskreises aus Wassenach, Rolf Renn und die Präsidentin des Freudeskreises aus Sommepy, Laurence Soudant, hatten großen Spaß mit der Fotobox und zahlreiche Requisiten.

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